Das Energiespeicherunternehmen Ingrid Capacity baut zügig Batteriespeicherparks. 14 Parks werden diesen Herbst in Betrieb gehen. Um die Nutzung dieser Parks zu optimieren, entwickelt das Unternehmen neue digitale Tools und stellt weitere Datenexperten ein.
Ingrid Capacity hat kürzlich einen 12-MW-Batteriepark (12 MWh) außerhalb von Gävle eröffnet, der an Gävle Energi angeschlossen und vom schwedischen Stromnetz genehmigt ist. Dies ist einer der 14 Batterie-Energiespeicherparks des Unternehmens mit insgesamt etwa 200 MW, der im Herbst 2024 in Betrieb gehen und hauptsächlich für den schnell wachsenden Markt für Nebendienstleistungen im schwedischen Netz genutzt werden soll. Darüber hinaus werden in diesem Herbst weitere 200 MW Energiespeicher in die Bauphase eintreten. Seit seiner Gründung im Jahr 2022 hat das Unternehmen mit externer Finanzierung schnell expandiert und strebt an, bis 2030 europaweit 8 GW Kapazität zu installieren.
Extrem datengetrieben
Doch die Expansion des Unternehmens beschränkt sich nicht nur auf die Hardware. Der Geschäftsschwerpunkt des Unternehmens verlagert sich zunehmend auf die Softwareentwicklung. Dabei werden Technologien wie künstliche Intelligenz eingesetzt, um neue digitale Tools für die Netzanalyse und den Handel mit Batterien zu entwickeln, die den Einsatz optimieren sollen.
„Wir sind über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg extrem datengesteuert“, sagte Andreas Langholz, der neue Leiter der digitalen Strategie von Ingrid Capacity. „Das ist besonders wichtig bei unseren Kooperationen mit Netzbetreibern – wir können durch Simulationen zeigen, wie Batteriespeicher die lokale Infrastruktur verbessern können und welche Auswirkungen verschiedene Optionen auf die Netzstabilität haben.“
Ingrid Capacity hat im ganzen Land bereits ähnliche Simulationen durchgeführt und dabei Faktoren wie Strombedarf, Netzstandorte und demografische Entwicklung analysiert, die in die Standortauswahl für künftige Batteriespeicherparks einfließen.
Schnelle Entwicklung
Laut Andreas Langholz, der zuvor bei McKinsey die Anwendung von KI in den Bereichen Energie und Industrie leitete, ist die zunehmende Digitalisierung ein Muss für die Optimierung des Batterieparkbetriebs. Er wies darauf hin, dass Energieunternehmen der Entwicklung von Digitalisierung und KI mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, und sagte: „Im vergangenen Jahr haben sich Technologien wie Chat GPT und generative KI rasant entwickelt und können in internen Prozessen wie Dokumentenmanagement, Beschaffung und Vertragsabwicklung umfassend eingesetzt werden.“
Ingrid Capacity plant, generative KI mit maschinellem Lernen, mathematischer Optimierung und Softwareentwicklung zu kombinieren und zu erforschen, wie sich Energienetzsimulationen mit visuellen Erkennungssystemen kombinieren lassen, um das Verbesserungspotenzial der Stromnetzinfrastruktur zu entdecken.
Nachfrage nach IT-Entwicklern
In den vergangenen sechs Monaten hat Ingrid Capacity sein Datenteam rasant ausgebaut, wobei Datenexperten und Softwareentwickler einen immer größeren Anteil ausmachen. Bis 2030 will das Unternehmen 150 bis 200 Mitarbeiter einstellen, wovon das Datenteam den größten Teil ausmachen wird. Allerdings ist es nicht einfach, die richtigen IT-Talente zu finden.
„Die Ressourcen an IT-Talenten sind begrenzt und wir suchen Mathematiker, Statistiker, Dateningenieure mit Doktortitel und Talente, die sich mit Infrastruktur- und API-Management auskennen“, sagte Langholz.
Er riet anderen Energieunternehmen außerdem, bei der Nutzung von KI zur Entwicklung von Datentools auf eine moderne Infrastruktur und qualitativ hochwertige Daten zu achten, mit wenigen Projekten zu beginnen und diese schrittweise voranzubringen, wobei sie gleichzeitig zur Risikobereitschaft ermutigen sollten.