Das spanische Regionalgericht Extremadura hat entschieden, dass Land für den Bau der größten in Betrieb befindlichen PV-Anlage des Landes, der 500-MW-Anlage Nunes de Balboa in Usagre, in der Nähe des Solarkraftwerks Badajoz, illegal enteignet wurde. Der spanische Energieriese Iberdrola, Eigentümer des Solarparks, muss nun 60 Prozent der Anlage abreißen.
Dem Grundstückseigentümer, Natura Manager, gehören 525 Hektar des 854 Hektar großen Solarparks.
"Das Urteil zeigt, dass das Land nicht enteignet werden kann, weil es für 25 Jahre gepachtet wurde. Dem Enteignungsantrag fehlt es an Gründen oder Rechtfertigung für die Enteignung", sagte das Gericht.
Das Gericht fügte hinzu, dass das Unternehmen immer das gesetzliche Recht hatte, die Fabrik ohne Enteignung zu bauen.
„Dennoch hat sie alle Maßnahmen aus eigenem Willen ergriffen, um das Enteignungsverfahren ohne Begründung einzuleiten“, urteilte sie und stellte fest, dass sie auch das „Recht zur Wiederaufnahme des Enteignungsverfahrens“ anerkenne.
Ein Sprecher von Iberdrola sagte gegenüber pv magazine, dass das Unternehmen beim Obersten Gerichtshof Spaniens Berufung einlegen werde. Er behauptete, dass der Streit nur einen der drei Eigentümer des Projektgeländes betraf.
Das Unternehmen sagte: „Ungefähr 50 Prozent des Grundstücks sind im Besitz von zwei Mietern, die zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Ansprüche geltend gemacht haben, die den ursprünglich von den drei Eigentümern unterzeichneten Vertrag aufrechterhalten und darauf reagiert haben. Der Enteignungsprozess folgt den gesetzlichen Verfahren und respektiert alle bestehenden Rechte und Garantien."
Iberdrola fügte hinzu, dass die Anlage unter einem gültigen und legalen Titel gebaut wurde und daher nicht der Meinung sei, dass sie abgerissen werden sollte. Die Anlage verfügt über alle Lizenzen zur Energieerzeugung und wird ihren normalen Betrieb fortsetzen.
Nuñez de Balboa erzeugt seit April 2020 Strom.