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Deutschland plant, die Energiespeicherkapazität im großen Maßstab zu verfünffachen

Oct 23, 2024Eine Nachricht hinterlassen

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) könnte sich die installierte Kapazität großer Batteriespeicher in Deutschland in den nächsten zwei Jahren verfünffachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktanalyse, die das Beratungsunternehmen Enervis im Auftrag des Verbandes durchgeführt hat.

Der Ausbau der Speicherkapazitäten für Solarenergie gilt als wesentlich für eine erfolgreiche Energiewende. Um den Ausbau der Energiespeicher weiter voranzutreiben, fordern Interessengruppen der Solar- und Energiespeicherbranche in dieser Legislaturperiode einen weiteren Abbau von Hürden für den Bau und Betrieb von Energiespeichern.

Neben den bereits mehr als 1,5 Millionen installierten Energiespeichern für Haushalte und Gewerbe werden großflächige Batteriespeicher eine immer wichtigere Rolle bei der netzgekoppelten Stromerzeugung durch Photovoltaik spielen. Der Ausbau großer Energiespeicher wird vor allem durch die dynamische Stärkung des Strommarktes und die Preisdifferenz zwischen niedrigen und hohen Strompreisen vorangetrieben. BSW-Solar sagte, dass dieses Geschäftsmodell es Energiespeichern ermöglicht, billige Solarenergie ohne zusätzliches Kapital von Zeiten hoher Produktion in Zeiten hoher Stromnachfrage zu verlagern.

Laut aktueller Marktforschung werden bis zum Jahr 2026 rund 7 GWh neue Energiespeicherkapazität zu den bisher installierten 1,8 GWh Kapazität von Großenergiespeichern (Anschlussleistungen über 1 MW) hinzukommen. Die mit Unterstützung der Fachmesse ees Europe durchgeführte Marktanalyse bewertete Energiespeicherprojekte, die von Projektentwicklern im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur vorgemeldet und in Medienberichten angekündigt wurden.

„Die steigenden Preise für Solarstrom machen die immer günstigere Stromspeicherung zu einem interessanten Geschäftsmodell. Die Ergänzung mit großen Batteriespeichern wird dazu beitragen, die stark wachsende Photovoltaik-Stromerzeugung besser in das Stromnetz zu integrieren“, erklärt Geschäftsführer Carsten Körnig Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

Nach Angaben des BSW sind bereits mehr als 80 % der kleinen Photovoltaik-Dachanlagen in Kombination mit Batteriespeichern installiert. Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 waren 1,51 Millionen Haushaltsenergiespeicher mit einer Kapazität von 13 GWh installiert. Hinzu kamen 1,1 GWh kommerzielle Batteriefederkapazität und 1,8 GWh große Energiespeicherkapazität. Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 werden insgesamt knapp 16 GWh Energiespeicherkapazität installiert sein.

Carsten Körnig sagte, dass neben Haushalts- und Gewerbespeichern noch großes Potenzial für die Ausschöpfung von Großspeichern bestehe: „Großbatteriespeicher sollten als ideale Systemergänzung zu Solar- und Windstrom schneller ausgebaut werden.“ Eine gleichmäßigere und gleichmäßigere Versorgung ermöglicht eine bessere Balance zwischen Stromerzeugung und -verbrauch sowie die Vermeidung von Erzeugungsspitzen, die das Netz belasten. Ziel muss es sein, die Erzeugungsspitzen von Solar- und Windstrom sinnvoll zu nutzen Anlagen zu bauen und sie mit flexiblen Verbrauchern, Batteriespeichern und Elektrolyseuren auszustatten, anstatt die Anlage einfach abzuschalten.“

Carsten Körnig forderte: „Die Politik ist nun gefordert, die Rahmenbedingungen für Speicherbetreiber so zu verbessern, dass die hohe Investitionsbereitschaft tatsächlich zu einer deutlichen Steigerung der Speicherkapazitäten führt.“ Unverhältnismäßige Baukostenzuschüsse müssen reduziert und einheitlich und gesetzlich geregelt werden. Der Gesetzgeber hat die Befreiung vom doppelten Netztarif für gespeicherten Strom vorübergehend verlängert, und die Bundesnetzagentur muss diese Befreiung verlängern, um Planungssicherheit zu schaffen. Darüber hinaus muss endlich ein wichtiger Ausbauschub umgesetzt werden Für große Energiespeicher wird das Baurecht im BSW-Solar vorgesehen. Das für die kommende Bauordnungsnovelle vorgeschlagene Genehmigungsverfahren privilegiert Batteriespeicher, was bei anderen Energiewendetechnologien und der Energiewirtschaft längst gängige Praxis ist.

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